Anlässlich der bundesweiten Kidical Mass am 14. und 15. Mai hat die Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen ein digitales Fachgespräch über die aktuelle Lage und zukünftige Verbesserungsmöglichkeiten der Mobilität von Kindern und Jugendlichen organisiert.
Die Vorträge der Referent*innen Swantje Michaelsen (MdB), Berichterstatterin für Mobilität von Kindern und Jugendlichen, Johannes Wagner (MdB), Berichterstatter für Prävention und Kindergesundheit, Anika Meenken, Sprecherin Mobilitätsbildung, (VCD) sowie Dr. Roman Ringwald, Rechtsanwalt für Straßenverkehrsrecht und mir haben eindeutig gezeigt, dass die Mobilität von Kindern und Jugendlichen ganz andere Aspekte beinhaltet als die von den Erwachsenen.
Kinder und Jugendliche haben andere Ansprüche bezüglich ihrer Mobilität: sie brauchen mehr Bewegung, ihre Gesundheit ist deutlich mehr Gefahren, wie Unfälle, Lärm und Luftverschmutzung ausgesetzt. Ihre Sicherheit und Bewegungsfreiheit sind eingeschränkt. Es stehen immer weniger Parks und Straßen zum Spielen und zum Austausch mit anderen Kindern zur Verfügung, weil diese durch Parkplätze für Autos ersetzt wurden. Die Mobilität der 8- bis 19-Jährigen im Allgemeinen ist auch aus straßenverkehrsrechtlicher Sicht vom motorisierten Individualverkehr dominiert. Das gegenwertige Gesetz erzielt keine Veränderung des Mobilitätsverhaltens, ist zu eng definiert und lässt keinen Raum für sichere und klimafreundliche Konzepte wie die Vision Zero .
Fazit des digitalen Fachgespräches war, dass eine weitere Reform der StVO nötig ist. Den Kommunen muss mehr Handlungsspielraum gewährleistet werden, um die Straßeninfrastruktur an den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen auszurichten. Der Verkehr muss entschleunigt und übersichtlicher werden. Es sind konkrete Maßnahmen wie Begegnungszonen, temporäre Spielstraßen und Färbung der Straßen nötig.