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Geopolitisch geboten: Weg von fossiler Energie auch im Verkehrssektor



Der russische Krieg gegen die Ukraine löst bei vielen Menschen ein Ohnmachtsgefühl aus, eine Sprachlosigkeit. Allerdings bleibt dafür wenig Raum und Zeit. Viele Entscheidungen müssen aktuell rasch und konzentriert getroffen werden. Um geopolitisch handlungsfähig zu sein - oder zu werden, ein Stichwort etwa wirksame und gemeinsame Sanktionen. Und nicht minder um der katastrophalen humanitären Entwicklung in und aus der Ukraine zu begegnen.


Kein Politikbereich bleibt davon unberührt. Kostenfreie Bahnfahrten für Geflüchtete aus der Ukraine, die Nutzung von Busverbindungen und Sonderbussen, nun die Schienenbrücke zur humanitären Hilfe, aber auch die Herstellung einer diskriminierungsfreien Grenzpassage für alle Fliehenden, LKW-Versorgungsverkehre über die Grenzen hinweg, aber auch ein Überflugverbot für russische Flugzeuge, vieles mehr war und ist auf der Agenda.


Der Krieg hat auch das Thema Energiesicherheit, genauer: die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen aus Russland, auf die Tagesordnung gesetzt. Unabhängig von fossilen Brennstoffen zu werden ist aus vielen Gründen sinnvoll. Die geopolitischen Gründe sind nun allseits offensichtlich. Aber wie soll das gehen, was geht überhaupt in welcher Zeit? Handlungsfelder sind dabei insbesondere die Energie- aber auch die Verkehrspolitik. Die Energiewende muss massiv beschleunigt werden. Und: Weniger Energie verbrauchen - da können wir uns auch individuell einbringen.


Jede und jeder kann einen Beitrag leisten, und viele auch mit ihren Mobilitätsentscheidungen, „die Politik“ ist ebenso massiv gefordert. Kurzfristig lässt sich das Recht auf Home Office präzisieren, die auslaufende Corona-Regelung (Home-Office-Pflicht) verlängern, die Home-Office-Pauschale erhöhen. Mit reduzierten Geschwindigkeiten im Straßenverkehr kann Benzin, ergo Energie und also Kraftstoff, eingespart werden. Autoverkehr reduzieren und die Nutzung von ÖPNV; Sharing, Rad und Fuß attraktiver machen, z.B. durch ein entfernungsunabhängiges Mobilitätsbudget statt der aktuellen Pendlerpauschale. Kurz- und mittelfristig gilt es den Umstieg auf Elektroautos und Elektro- und Oberleitungsbusse, die schnelle Elektrifizierung der Bahn, massiv zu beschleunigen. Die öffentliche Ladeinfrastruktur kann und muss einfacher geplant und genehmigt werden. Ja, der Ausbau des ÖPNV und der Bau von Rad- und Fußwegen braucht regelmäßig mehr Zeit. Umso wichtiger, dass wir hier schneller werden. Mit all dem gelingt es, unabhängiger zu werden von fossilen Brennstoffen.


Mehr energiesparende und energieeffiziente und weniger ressourcenverschwende Verkehrsmittel - das sind Hebel. Und aktuell gibt es dafür noch mehr zwingende Gründe, dass wir sie konsequent nutzen.




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