Zur Person
1976 wurde ich in Berlin-Friedrichshain geboren, aufgewachsen bin ich in Pankow, erst in die 30. POS, später habe ich das Abi am Carl-vonOssietzky-Gymnasium gemacht.
Als Sportler sammelte ich Medaillen, im Schwimmen und in der Leichtathletik, später im Schach und beim Handball. Politisiert wurde ich mehrfach: ja, 1989/1990, in den Monaten, in denen der Wind des Wandels alles und alle erfasste.
Die wilden 90er - mit kulturellen und gesellschaftlichen Umbruch, sozialen und wirtschaftlichen Abbruch - prägten meine politische Wahrnehmung intensiv. 1996 - nach dem Abi - absolvierte ich meinen Zivildienst in Niederschönhausen in der Tagesbetreuungsstätte im Haus Immanuel.
1997 nahm ich das Studium der Rechtswissenschaften auf, im Januar 2000 wurde ich Mitglied bei Bündnis 90/Die Grünen. 2002 schloss ich das Studium mit dem 1. Staatsexamen ab. Im gleichen Jahr wurde ich Referendar im Land Brandenburg, im Rahmen des Referendariats arbeitete ich bei verschiedenen Gerichten, bei der Staatsanwaltschaft, im Bundestag, in der Gemeindeverwaltung der Stadt Bernau, bei Anwälten - unter anderem einige Monate in Kapstadt, Südafrika. Alles unschätzbare Erfahrungen und Erlebnisse. 2004 schloss das Referendariat dann mit dem 2. Staatsexamen ab.
In der Folge wurde ich als Rechtsanwalt und insbesondere als Strafverteidiger tätig, nahm bundesweit, aber insbesondere in Berlin und Brandenburg, die Vertretung vor Gerichten wahr.
2004 wählten mich die Bündnisgrünen in den Kreisvorstand in Pankow, Ende 2005 wurde ich Kreisvorsitzender. Es folgte der 2006er Berlin-Wahlkampf, in dem wir als Kreisverband erstmals Direktmandate im Prenzlauer Berg gewinnen konnten.
2007 bewarb ich mich erfolgreich um einen Beisitz im Landesvorstand der Berliner Bündnisgrünen, trieb eine Satzungs- und Strukturreform im Landesverband voran, konzipierte gemeinsam mit vielen Aktiven den sogenannten Familienvertrag.
2005 begann ich eine Promotion an der Uni Münster - thematisch untersuchte ich die Systematik des privaten Informationsrechts - die ich allerdings bis zum heutigen Tage nicht abgeschlossen habe - die Politik und der damit verbundene Zeitfraß kam dazwischen:
2008 wurde ich nämlich Landesvorsitzender. In dieser Rolle vernetzte ich viele Akteure im Protest gegen den Weiterbau der A100 und formte gemeinsam den Widerstand, mit dem ich bis heute gegen dieses Irrsinnsprojekt angehe. Der 1. Volksentscheid zum Tempelhofer Feld brachte auch dank des Drucks der Bündnisgrünen die Schließung des Flughafens und bereitete die Schließung von Tegel mit vor. Tatsächlich organisierte ich bereits damals einen Mietenkongress - denn in den Jahren begann die dramatische Mietenralley in Berlin, die bis heute anhält oder eher sogar noch Fahrt aufgenommen hat. Dem entgegen zu wirken war das Ziel - an Gegenkonzepten hat es nicht gemangelt, wohl aber an den Mehrheiten in den Parlamenten dafür.
2011 entschied ich mich, für das Berliner Abgeordnetenhaus anzutreten, wurde vom Landesverband dafür aufgestellt und engagierte mich im Wahlkampf insbesondere auch in Lichtenberg. Ich zog über die Landesliste ein, wurde Sprecher für Verkehrs- Medien- und Netzpolitik und stellvertretender Fraktionsvorsitzender.
Regine Hildebrandt (1941 - 2001) - Politikerin aus Berlin,
ehemalige Arbeitsministerin in Brandenburg und ein Vorbild
Ich widmete mich verkehrspolitisch der damaligen S-Bahn-Misere und den Ausschreibungen hierzu, dem Ausbau von Bus und Bahn, ein Konzept eines Berliner Netzes von Fahrradstraßen und Radschnellwegen brachte ich ins Parlament ein, brachte BVG und Re:Publica miteinander ins Gespräch rund um das Thema Open Data, arbeitete im Rundfunkrat des RBB für vielleicht zwei Jahre mit, um dort insbesondere die Rechte der freien Mitarbeitenden zu stärken.
Seit 2011 arbeite ich im Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung mit - denn Politik braucht stets und immer die Begleitung durch politische, gesellschaftliche Debatte.
2017 kandidierte ich erfolgreich für den Bundestag, wurde Mitglied im Ausschuss für Verkehr und Digitales, puschte Themen wie Verkehrssicherheit, Bus und Bahn, Rad- und Fußverkehr, Digitalisierung. Seit 2020 bin ich verkehrspolitischer Sprecher, 2021 zog ich als direkt gewählter Abgeordneter erneut in den Bundestag ein.
Seit Juni 2022 bin ich zudem Aufsichtsratsmitglied der Deutschen Bahn. Ehrenamtlich bin ich im Humanistischen Verband Berlin Brandenburg im Präsidium aktiv.
Hauptstadt Berlin: was hier gelingt, kann anderswo nachgemacht werden. Der Bundesrepublik wird ja eine gewisse Vernarrtheit ins Auto zugeschrieben, drum gilt es umso mehr hier zu zeigen, wie vernetzte Mobilität, wie Verkehrswende funktioniert.
Ich lebe auch heute in Pankow - als Berliner hab ich es aus meinem Kiez nicht rausgeschafft. Nunja. Die Ostsee ist mit und neben Berlin einer meiner Lieblingsorte, weshalb ich dort samt meiner Familie doch immer wieder mal im Jahr anzutreffen bin.